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Aktionswoche „Respekt.Bitte!“

v.l.: Thomas Kramer, stv. Wachleiter DRK-Rettungswache Mainz, Manuel Gonzalez, Vorstand DRK-Landesverband, Randolf Stich, Innenstaatssekretär, Susanne Pörtzgen, Notfallsanitäterin, Jörg Steinheimer, Geschäftsführer DRK-RD Rheinhessen-Nahe, Andreas Hitzges, Referatsleiter Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz im Innenministerium, Phil Metzler, Auszubildender Notfallsanitäter

Innenstaatssekretär Randolf Stich hat unsere Landesgeschäftsstelle besucht. Er besprach u.a. mit DRK-Vorstand Manuel Gonzalez und NotfallsanitäterInnen zunehmende verbale und physische Übergriffe.

Wer Leben rettet, verdient Respekt und Wertschätzung. Innenstaatssekretär Randolf Stich hat sich im Rahmen der Aktionswoche der Landesregierung „Respekt. Bitte!“ am Mittwoch, den 20.03.2019, mit Rettungskräften des DRK-Landesverbands Rheinland-Pfalz, DRK-Vorstand Manuel Gonzalez und Vertretern der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe gGmbH getroffen, um mit ihnen über konfliktträchtige Situationen im Einsatz zu sprechen. „Die Arbeit von Rettungskräften verdient unser aller Respekt und unsere Anerkennung. Weil die Landesregierung das Phänomen zunehmender Gewalt gegen Einsatzkräfte sehr ernst nimmt, ist in den vergangenen Jahren bereits viel getan worden“, so Stich. Gonzalez, auch ausgebildeter Notfallsanitäter, kennt die problematischen Situationen, denen die DRK-Rettungskräfte im Einsatz immer häufiger ausgesetzt sind: „Extremsituationen in denen Helfer massiv bedroht werden, gab es schon immer. Doch es ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, dass Übergriffe und respektloses Verhalten zunehmen. Das Empfinden von Empathie nimmt in der Gesellschaft ab.“ Die anwesenden Rettungskräfte der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe gGmbH berichteten Stich von den immer häufiger auftretenden verbalen aber auch physischen Übergriffen. Einsatzkräfte würden angepöbelt, Rettungsfahrzeugen werde im Einsatz die Fahrbahn versperrt und auch mit spontaner körperlicher Gewalt gegen die Retter müsse gerechnet werden. Ein sehr häufig auftretendes Phänomen: Einsatzorte würden ständig mit Smartphone-Kameras gefilmt. Die Aufnahmen tauchen anschließend auf Online-Plattformen auf und würden so aus dem Zusammenhang gerissen. „Wir hoffen, dass mit dieser Kampagne die Bevölkerung für diese Problematik sensibilisiert werde. Jeder der einen Rettungseinsatz behindert, muss bedenken: Er kann morgen die Hilfe unserer Rettungskräfte brauchen und wäre froh, wenn diese rechtzeitig kommen“, so Gonzalez. Um ein Signal gegen Einsatzbehinderungen zu setzen, sei mit der Novelle des Brand- und Katastrophenschutzgesetzes im Jahr 2016 der Personenkreis, bei dem nichtbefolgte Anweisungen mit einem Bußgeld geahndet werden können, stark erweitert worden, erklärte Stich. Dabei sei auch die Höchstgrenze der Geldbuße auf 10.000 Euro erhöht worden. Sowohl für Feuerwehrkräfte, als auch für Personal im Rettungsdienst gibt es Schulungen wie Deeskalationstrainings oder Selbstverteidigungskurse. „Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste sind ständig erreichbar. Vieles in unserem Land würde ohne sie nicht funktionieren. Ich sehe es als große Verpflichtung, für mehr Respekt und Zivilcourage zu werben und klar zu machen, dass Aggressionen und Gewalt gegen unsere Helfer nicht toleriert werden“, hob Stich hervor. Staatssekretär Stich und DRK-Vorstand Gonzalez begrüßten, dass sich die Universität Koblenz-Landau im Rahmen der Studie „Leben!sretter – keine Gewalt gegen Rettungskräfte“ intensiver mit Übergriffen auf Rettungskräfte im ländlichen Raum beschäftigen wird. Neben Rettungsdiensten, Berufsfeuerwehren, freiwilligen Feuerwehren, Wasser- und Bergrettung sowie ehrenamtlichen Helfern in zivilen Hilfsorganisationen sollen auch Institutionen wie das Technische Hilfswerk landesweit berücksichtigt werden.
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