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Tag der Vermissten: DRK hilft mit Suchdienst

Weltweit fehlt von zahllosen geflüchteten Menschen jede Spur. Anlässlich des Internationalen Tags der Vermissten am 30. August stellt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) den Suchdienst als eine seiner Kernaufgaben, in den Mittelpunkt.

„Jede einzelne vermisste Person bedeutet zugleich verzweifelte Angehörige, die auf eine erlösende Nachricht hoffen. Das Rote Kreuz hilft Familien international bei der Suche. Im vergangenen Jahr und im ersten Halbjahr 2022 hat allein das rheinland-pfälzische Rote Kreuz rund 250 Anfragen in der Internationalen Suche bearbeitet. In diesem Jahr ist die Ukraine hinzugekommen. Angesichts all der schweren und langwierigen Krisen weltweit ist es umso wichtiger, unsere Suchdienstarbeit für Betroffene noch bekannter zu machen“, sagt Präsident Rainer Kaul.

Der DRK-Suchdienst steht etwa Angehörigen zur Seite, die infolge des bewaffneten Konflikts in der Ukraine von ihren Familien getrennt worden sind. Vermisst werden Zivilpersonen und Militärangehörige, darunter auch Kriegsgefangene. Bis Ende Juli 2022 hat das Rote Kreuz landesweit unter 10 Suchanfragen in diesem Kontext des Ukraine-Konfliktes erhalten. Die Fälle werden gemeinsam mit dem internationalen Suchdienst-Netzwerk des Roten Kreuzes bearbeitet.

Das DRK hat sich zudem zum Internationalen Tag der Vermissten der multimedialen Kampagne #NoTraceOfYou des Rotkreuz-Suchdienst-Netzwerks in Europa angeschlossen. Diese nimmt die Suche entlang der Migrationsrouten nach Europa in den Blick. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind im Jahr 2021 fast 3.300 Menschen auf ihrer Flucht nach Europa verschwunden. Dies sind jedoch nur die dokumentierten Fälle. Landesweit haben knapp 20 Antragsteller an dem Projekt "trace to face" im Jahr 2021 und 1. Halbjahr 2022 teilgenommen.

Außerdem befasst sich der DRK-Suchdienst nach wie vor mit der Schicksalsklärung von Wehrmachtsangehörigen und Zivilpersonen, die seit dem Zweiten Weltkrieg vermisst werden. 2021 und im 1. Halbjahr 2022 gingen hierzu landesweit knapp 20 Anfragen überwiegend aus Deutschland ein. Auch im Bereich der Familienzusammenführung unterstützt der DRK-Suchdienst Betroffene. Im Jahr 2021 und 1. Halbjahr 2022 waren es beim rheinland-pfälzischen Roten Kreuz rund 1.460 Beratungen. Dabei konzentrierten sich die Suchanfragen auf die Herkunftsländer Afghanistan, Somalia, Eritrea und Syrien. Hinzukamen rund 370 Beratungen für (Spät-) Aussiedler*innen.

Seit 1953 wird der DRK-Suchdienst vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) institutionell gefördert. Mehr siehe auch www.drk-suchdienst.de

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