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Symposium Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst

Verbesserung der Patientenversorgung: Experten diskutieren neueste Erkenntnisse im Katastrophenschutz, Rettungsdienst und Notfallmedizinische Versorgung.

Am Samstag, den 09.03.2019, haben sich Vertreter der klinischen und präklinischen Dienste sowie der Wissenschaft in der Universitätsmedizin Mainz beim Symposium Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst zum fachlichen Austausch getroffen. Das Symposium wurde vom Bildungsinstitut des DRK-Landesverbandes und der Klinik der Anästhesiologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Kooperation mit dem rheinland-pfälzischen Ministerium des Inneren und für Sport, den Ärztlichen Leitern Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz, dem Arbeiter-Samariter-Bund, der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft, dem Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter-Unfall-Hilfe und dem Malteser Hilfsdienst ausgerichtet. Schwerpunkte in diesem Jahr waren u.a. die Wasserrettung im Zeichen des Klimawandels, Veränderungen in der Schlaganfallversorgung u.a. durch Methoden wie Telemedizin, und neu etablierte Ausbildungsinhalte im Rettungsdienst. Das Symposium ist eine landesweit einzigartige Veranstaltung in der sich rheinland-pfälzische Vertreter von Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Medizin sowie Wissenschaft jährlich über neueste Erkenntnisse in den drei Themengebieten Katastrophenschutz, Rettungsdienst und Notfallmedizinische Versorgung austauschen. Dieser Austausch führe immer wieder zur Übernahme, Anpassung und Verbesserung von verschiedenen Methoden und Prozessen in der präklinischen und klinischen Notfallmedizin, sagte Manuel Gonzalez, Vorstand des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz. Ein solcher Austausch habe nur einen einzigen Zweck, so Gonzalez und weiter: "Die Verbesserung der Patientenversorgung ist unser oberstes Ziel". CRM in der Rettungsdienstlichen Ausbildung Ein Beispiel für den Erfolg des übergreifenden Wissensaustauschs zwischen klinischen und präklinischen Diensten ist die Übernahme von Ausbildungsinhalten: Seit 2016 gehört zur Rettungsdienstausbildung in Rheinland-Pfalz die Unterrichtung des „Menschlichen Faktors“ (Human Factors) und die zugehörige Methode Crew Ressource Management (CRM). „In Notaufnahmen sind diese Methoden schon länger etabliert. Dieses Überschwappen von Wissen verdanken wir solchen Plattformen“, so Roland Lipp, Leiter des Bildungsinstituts des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz. Steffen Lipp vom DRK Rheinland-Pfalz erläuterte in seinem Vortrag den Anwesenden, wie menschliche Faktoren, etwa bestimmte Eigenschaften oder Fähigkeiten, in Krisensituationen zur Belastung werden und im Rettungsdienstbereich die Patientensicherheit gefährden. In der Medizin sollen Studien zufolge gar 70 bis 80 Prozent der Fehler auf menschliche Faktoren zurückgehen. Um dies in der präklinischen Notfallmedizin zu reduzieren, bekommen die heutigen Rettungssanitäter mit der CRM Methode Kommunikations- und Führungskompetenzen gelehrt, damit im Krisenfall menschliche Faktoren nicht zum Sicherheitsproblem werden. Schlaganfallversorgung-Herausforderungen und Chancen Privatdozentin Dr. Annette Spreer und Prof. Marc Brockmann von der Universitätsmedizin haben in ihrem Vortrag zum Thema Schlaganfallversorgung Herausforderungen und Chancen aufgezeigt, die sich im aktuellen medizinischen Bereich ergeben. In Ihrem Vortrag erläuterten die Mediziner unter anderem neueste Erkenntnisse in der Neuromedizin und den möglichen Einsatz von Telemedizin in der präklinischen und klinischen Versorgung. Eine Chance hierbei: Ärzte könnten durch den virtuellen Austausch mit Spezialisten die Ursachen eines Schlaganfalls schneller erkennen und behandeln und somit die Folgen für den Betroffenen lindern. „Gerade in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz mit vielen ländlichen Räumen bietet Telemedizin die Chance, die medizinische Versorgung zu optimieren“, betonte DRK-Vorstand Gonzalez.
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