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Rotes Kreuz lässt erste eigene Drohne fliegen

Sechs Mitarbeiter des rheinland-pfälzischen Roten Kreuzes im Rahmen eines gemeinsamen Projekt mit der HiK in die Steuerung von Kamera-Drohnen eingewiesen

„Bei Großschadensfällen kann die Drohne live Bilder übertragen. Sie übernimmt die Arbeit der Menschen, die sich früher in eine Gefahrenzone begeben mussten, um die Lage auszukundschaften. Sie muss den Boden nicht berühren, kann Hindernisse einfach überfliegen und so hoch aufsteigen, dass sie ein ganzes Gebiet überblicken kann“, erklärt Uwe Gaspar, Mitarbeiter im Ressort Ehrenamtsförderung und Katastrophenschutz. „Es gibt auch Drohnen mit Wärmebildkameras, die es erleichtern, Verschüttete, Bewusstlose oder Brandherde zu finden“, ergänzt Frank Lemm, Firma FF Multicopter. Die Drohne – Modell DJI Inspire 1 Pro – hat vier Propeller, mit denen sie in jede beliebige Richtung fliegen kann. Sie muss, um die Richtung zu wechseln, keine Kehrtwende machen, schwankt dank der Trägheit der Masse allerdings, wenn man zu stark bremst. An ihrem Bauch ist eine Spiegelreflexkamera befestigt, die Filme aufnehmen und Fotos schießen kann. Beides wird direkt auf den Bildschirm am Steuerungsgerät übertragen, das an einem Halfter um die Brust des Piloten hängt. Die Drohne kann sehr hoch aufsteigen, bis zu 100 Meter. 500 oder 1000 Meter sind nicht erlaubt, da die Gefahr einer Kollision mit einem Flugzeug besteht. „Neben der Spiegelreflexkamera kann die Drohne sogar noch kleinere Lasten transportieren, etwa eine Blutkonserve“, erklärt Flemm. „Es gibt allerdings auch Drohnen, die speziell für den Transport durch die Luft gebaut sind.“ Der Akku der Inspire hält etwa 15 Minuten. Stürzt die Drohne ab, kann man sie mit einem GPS-Tracker orten. Das Projekt "Drohne" ist ein gemeinsames der Leitungsgruppe der Arbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz (HiK). Sie  ist seit 2009 als zentrale Einrichtung im Sinne des § 6 Nr. 6 Landesbrand- und Katastrophenschutzgesetzes vom rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur anerkannt. Die intensive landesweite Zusammenarbeit und positiven Erfahrungen der Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariterbund, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfallhilfe und Malteser Hilfsdienst führte zum Zusammenschluss in der HiK. Ziel der Leitungsgruppe ist es, den Einsatz von Kräften der Hilfsorganisationen bei einem Katastrophenfall zu planen, Großeinsätze zu koordinieren, durchzuführen und regelmäßig Übungen durchzuführen.
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