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Rotes Kreuz feiert Erfolgsmodell „Freiwilliges Soziales Jahr“ – Auch heute absolvieren Jahr für Jahr viele junge Menschen einen Freiwilligendienst

Mainz. Am 1. April 1964 ist das Gesetz „Zur Förderung eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ)“ in Kraft getreten. 50 Jahre später ist es immer noch ein Erfolgsmodell: Jedes Jahr aufs Neue entscheiden sich junge Menschen für ein FSJ. Die einen nutzen es für die eigene persönliche und berufliche Orientierung, die anderen als Übergang zwischen Schule und Ausbildung oder Studium. Unabhängig davon aus wel-chem Grund sie es tun – das FSJ ist eine Bereicherung für beide Seiten: das Rote Kreuz und die Absol-venten. Die Freiwilligen erhalten die Chance sich persönlich weiterentwickeln, für andere zu engagieren und damit eine wichtige gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Für das Rote Kreuz sind sie eine wichtige bereichernde Unterstützung auf Zeit.

Heute ist das FSJ nicht mehr wegzudenken: Was 1954 in Zeiten fehlender Pflegekräfte als „Dienst am Nächsten“ begann, entwickelte sich im Zuge von Bildungsreformen in den ausgehenden 1960er- und be-ginnenden 1970er-Jahren zu einem jugend- und bildungspolitischen Angebot. Eine hohe Jugendar-beitslosigkeit Ende der 1970er- bis Mitte der 1980er Jahre verlieh dem FSJ  als Ersatz für fehlende Ausbildungs- und Arbeitsplätze weitere Bedeutung.

Im rheinland-pfälzischen Roten Kreuz starteten 1967/68 knapp 15 Frauen ins das Freiwillige Soziale Jahr. Um auf das Jubiläum aufmerksam zu machen, planen die Freiwilligendienste im rheinland-pfälzischen Roten Kreuz am 1. April eine „Blümchenaktion“ in der Mainzer Innenstadt. Dabei werden in DRK-Farben 100 Blumen für die vergangenen und die kommenden 50 Jahre FSJ verteilt. Des Weiteren findet am 14. Juni unter dem Motto „50 Jahre FSJ – weil ich feiern will“ eine Jubiläumsveranstaltung mit Irene Alt, rheinland-pfälzische Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, im Haus der Jugend, statt.

Auch heute noch steht ein Freiwilligendienst bei jungen Menschen hoch im Kurs: Derzeit absolvieren knapp 940 einen Freiwilligendienst im rheinland-pfälzischen Roten Kreuz. Dabei absolvieren viele auch den  Bundesfreiwilligendienst (BFD), der 2011 den Zivildienst abgelöst hat. Und auch Junggebliebene über 27 finden mit dem Bundesfreiwilligendienst 27plus eine sinnvolle Aufgabe.

Für das Rote Kreuz ist das Engagement der Freiwilligen ein wichtiger Schritt auf dem Weg dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. „Die Freiwilligendienste können einen wertvollen Beitrag zur Gewinnung von Nachwuchskräften für soziale Berufe leisten“, unterstreicht Landrat Rainer Kaul, Präsident des rheinland-pfälzischen Roten Kreuzes. So entscheiden sich viele junge Menschen auch danach dem Roten Kreuz als Mitarbeiter/-in erhalten zu bleiben. Zugleich sind sie wichtige Botschafter, um auch in Zukunft junge Menschen für einen Freiwilligendienst zu begeistern.

Hintergrundinformationen Freiwilligendienste
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) richtet sich an junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren und dauert zwischen 6 und 18 Monaten. Die Freiwilligen leisten ihren Dienst in Einrichtungen, wie beispiels-weise im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, in der Altenpflege, im Rettungsdienst oder in Ganztagsschulen. Die Freiwilligen sammeln erste berufliche Erfahrungen und erwerben wichtige Qualifikationen für ihren weiteren Lebensweg. Das FSJ wird pädagogisch begleitet und zielt darauf soziale Kompetenzen zu vermitteln und das Verant-wortungsgefühl für das Gemeinwohl zu stärken. Viele Hochschulen bieten zudem Studenten Vorteile, die ein FSJ absolviert haben und einen sozialen Beruf studieren möchten. Zahlreiche Fachhochschulen haben ein Bonussystem eingeführt: So lassen sich mit dem FSJ wich-tige Pluspunkte sammeln.

Bundesfreiwilligendienst (BFD)
Zum 1. Juli 2011 wurde der Zivildienst ausgesetzt. Um die entstande-ne Lücke zu schließen, hat die Bundesregierung den Bundesfreiwilli-gendienst (BFD) eingeführt. Dieser richtet sich an alle Interessierten bis 27 Jahre und dauert zwischen 6 und 18 Monaten. In Ausnahmefäl-len ist auch eine Dauer von bis zu 24 Monaten möglich. Die Einsatz-felder sind dabei sehr vielfältig. Der BFD wird in folgenden Bereichen abgeleistet: Rettungsdienst, Krankenhaus, Seniorenzentrum, Kinder-garten, Ganztagsschulen, Jugendhilfe, Pflegeservice, Fahrdienst oder im entwicklungspolitischen Bereich. Die Ausgestaltung des BFD beim Roten Kreuz orientiert sich am FSJ. Die pädagogische Begleitung er-folgt auch hier mit dem Ziel soziale, kulturelle und interkulturelle Kom-petenzen zu vermitteln und das gesellschaftliche Verantwortungsbe-wusstsein zu stärken.

Bundesfreiwilligendienst 27plus (BFD 27plus)
Auch wer über 27 Jahre alt ist und sich gemeinnützig engagieren möchte, kann das seit dem 1. Juli 2011 im Rahmen des BFD 27plus tun. Dieser Freiwilligendienst ermöglicht auch in späteren Lebensabschnitten sich (beruflich) neu zu orientieren und bürgerschaftlich zu engagieren. Die Einsatzbereiche sind vielfältig und werden entsprechend individueller Neigungen und Qualifikationen gewählt. Die wöchentliche Einsatzzeit kann grundsätzlich sowohl in Teilzeit (mit mindestens 20 Stunden) als auch in Vollzeit erfolgen. Auch hier gehören Bildungsseminare zur pädagogischen Begleitung dazu.

Weitere Informationen zu den Freiwilligendiensten gibt es unter <link http: www.freiwilligendienste-rlp.de external-link-new-window external link in new>Opens external link in new windowwww.freiwilligendienste-rlp.de.

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