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Neues Zentrum für Simulationstraining eröffnet

Der DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. eröffnete gestern das Zentrum für Simulationstraining des DRK-Bildungsinstitutes im DRK-Bildungszentrum II in Nackenheim. Rund 300.000 Euro hat das Rote Kreuz in dieses innovative Trainingszentrum für (künftige) Notfallsanitäter investiert. Ziel ist es, mit Vollsimulatoren praxisnah zu trainieren und über das Video-Debriefing das Fehler- und Team-Ressourcenmanagement zu steuern.

„Mit dem neuen Simulationszentrum schaffen wir eine hochgerüstete Trainingstechnik für unsere notfall- und rettungsmedizinische Ausbildung,“ informierte Manuel Gonzalez, Vorstand des DRK-Landesverbandes Rhein-land-Pfalz. „Wir erreichen damit einen weiteren wichtigen Meilenstein in der professionellen Berufsausbildung und Weiterbildung in der Akut- und Notfallversorgung,“ so Gonzalez weiter. „Es gelingt uns durch die alltagsnahe Szenariogestaltung die Diskrepanz zwischen Training und beruflicher Realität zu reduzieren,“ erläuterte Gonzalez. Das routinierte Abrufen der eigenen professionellen Leistung auf höchstem Niveau muss vor al-lem in kritischen Situationen immer wieder im Team trainiert werden. Dies stärkt und verbessert die Zusammenarbeit und Interaktion im Team und erhöht zugleich die Effizienz und Effektivität im medizinischen Arbeitsalltag. „Denn für uns als Rotes Kreuz steht stetig an, unser Leistungssystem zu optimieren, um für den Patienten ein noch besseres Ergebnis zu erzielen.“

Klinische Notfallmedizin ist von Routine geprägt und zugleich von Ausnahme- und Krisensituationen. Das Simulationszentrum unterstützt dabei im realitätsnahen Setting, Fehler zu erkennen, davon zu lernen und künftig zu vermeiden. Mit Hilfe von Vollsimulatoren kann das rettungsdienstliche Personal internistische, traumatologische, pädiatrische, gynäkologi-sche Notfälle wie auch Intoxikationen und Intensivtransportszenarien trainieren. „Mit Hilfe von Kameras kann das Training aufgezeichnet und im Anschluss an die Szenarien gemeinsam mit den speziell ausgebildeten Instruktoren im Detail nachbesprochen werden,“ ergänzte Gonzalez. „Nur so gelingt es, tiefe Lerneffekte zu erzielen, die die (künftigen) Notfallsanitäter dann in Alltagssituationen effektiv reproduzieren können.“

„Die qualitativ hochwertige Ausbildung der Notfallsanitäter liegt uns am Herzen,“ betonte Andreas Hitzges, Referatsleiter Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz im rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern und für Sport. „Wir freuen uns deshalb mit dem Roten Kreuz einen Partner an unserer Seite zu haben, der mit modernster Technik die Ausbildung noch praxisnäher, attraktiver gestaltet und zugleich auf ein fachlich hohes Niveau hebt.“

Das neue Zentrum für Simulationstraining

Das Zentrum für Simulationstraining ist Mitglied in der Deutschen Gesellschaft zur Förderung der Simulation in der Medizin e.V. Es besteht aus dem Trainingsraum und dem angegliederten Regie-Raum, von dem aus drei der insgesamt zwölf Instruktoren die Simulation begleiten. Der Trainingsraum, der in verschiedene Szenarien umzubauen ist,  ist per Video mit dem Lehrsaal verbunden. Über Beamer können dann zusätzlich zu den vier zeitgleich aktiven Trainee weitere (künftigen) Notfallsanitäter teilnehmen. Der Trainingsraum enthält zwei erwachsene Vollsimulatoren (Hal® 3201), jeweils einen ein-, fünfjähriger Vollsimulator und ein Baby (Super-Tory).

Über vier Kameras wird das Training aufgezeichnet, so dass im Anschluss ein Debriefing stattfinden kann. Das Debriefing ist zentraler Bestandteil in der Simulation medizinischer Settings. Jede Erfahrung während des Simulationstrainings kann so durch die Reflexion in gefestigte Lerninhalte übertragen werden. Notfallmedizinisches Material steht ausreichend zur Verfügung, ebenso der nach dem Standard bestückten Rettungswagen in Rheinland-Pfalz.

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