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Jahresrückblick 2016: Deutscher Roter Arbeitgeber: DRK – Eine Welt voller Möglichkeiten. Personal gewinnen, binden, entwickeln und ausbilden

Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig, und auch das rheinland-pfälzische Rote Kreuz bekommt ihn zu spüren. Vor allem in den Bereichen Altenpflege und Erziehung. Aber auch im Rettungsdienst fehlt es zunehmend an gut ausgebildeten Fachkräften. Das Prognos-Institut für die deutsche Wirtschaft hat berechnet, dass bis 2030 auf dem gesamten deutschen Arbeitsmarkt – unabhängig vom Beruf – über Mio. Fachkräfte fehlen werden. Die größte Herausforderung für die Zukunft ist und bleibt daher das Personal.

Mit der 2014 etablierten Arbeitgebermarke versucht das Rote Kreuz in Rheinland-Pfalz dem Trend entgegenzusteuern. Viele Schritte wurden bereits gegangen, weitere müssen folgen. So investiert das Rote Kreuz viel Energie in den Bereich der Nachwuchsgewinnung und präsentiert sich unter dem Arbeitgebermarke-Motto „DRK – (D)eine Welt voller Möglichkeiten“ regelmäßig auf Job- und Ausbildungsmessen. Und auch die Private Berufsbildende Schule des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz mit den Fachbereichen Altenpflege und Altenpflegehilfe sowie Erziehung und Sozialassistenz, nutzt Tage der offenen Tür und Messen dazu, um mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen und sie für eine Ausbildung zu gewinnen. Seit 2014 wirbt das rheinland-pfälzische Rote Kreuz Pflegefachkräfte zusätzlich aus Italien an. Dank der Kontakte des DRK-Kreisverbandes Mainz-Bingen zu einer italienischen Sprachschule gelang es bereits Pflegefachkräfte aus Süditalien in stationären und ambulanten PflegeServices einzusetzen. Darüber hinaus hat der DRK-Landesverband ein Projekt initiiert, das sich auf die Gewinnung und Qualifizierung von Pflegekräften aus Drittstaaten konzentriert. Nicht zuletzt entwickelte das rheinland-pfälzische Rote Kreuz im Rahmen des IQ-Netzwerkes Rheinland-Pfalz einen speziellen Kurs, um ausländische Pflegefachkräfte auf die deutsche Kenntnisprüfung vorzubereiten. Der Ende 2015 gestartete Lehrgang bietet ausländischen Fachkräften auch die Möglichkeit sich ihren ausländischen Bildungsabschluss anerkennen zu lassen und ich bereits zum zweiten Mal ausgebucht. Mit den Flüchtlingen ergibt sich für das Rote Kreuz eine weitere potenzielle Zielgruppe zukünftiger Arbeitnehmer/innen – auch wenn der Weg bis dahin weit ist. Bereits heute gibt es erste Bestrebungen Flüchtlinge über den Freiwilligendienst in das DRK einzuführen. Hierfür braucht es aber nicht nur Zeit, sondern auch entsprechende Rahmenbedingungen – sprachlich, kulturell und finanziell. Auf die soziale Integration muss so langfristig auch die berufliche folgen. Zugleich muss das Rote Kreuz aber auch mit den Zeichen der Zeit gehen: Zeitstrukturen verändern sich, mobiles Arbeiten nimmt zu, der Wunsch nach Flexibilität, Selbstständigkeit, Autonomie, Mitbestimmung, Work-Life-Balance nimmt zu. Gekoppelt mit der sich rasend entwickelnden Digitalisierung, die das Arbeiten an jedem Ort möglich macht, muss moderne Arbeitsplatzgestaltung weiter in den Fokus rücken. Denn nur wenn die Bedürfnisse von Mitarbeitenden stärker berücksichtigt werden, ist es möglich sie zu zufriedenen und konstanten DRK-Fans zu machen.
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