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Drohende Hungersnot im Südsudan - Dieter Mathes vor Ort im Einsatz

Vor einigen Tagen erreichte Dieter Mathes, Mitglied des Teams „Ausland“ im DRK-Landeverbandes Rheinland-Pfalz, folgende Nachricht aus dem DRK-Generalsekretariat in Berlin: „Wir brauchen dich“, so die ersten Worte der zuständigen Mitarbeiterin für internationale Zusammenarbeit. „Du musst in den Südsudan fliegen“, so die Mitarbeiterin weiter.

„Eigentlich wollte ich ja nicht mehr ins Ausland gehen, sondern mein Renter-Dasein genießen“, erinnert sich Mathes an seine ersten Gefühle während des Telefonats. Als er weiterhin aber erfuhr, dass es sich um einen zeitlich beschränkten Einsatz von vier Wochen handelt, sagte er schließlich zu.Los ging es am 29. August zum Briefing nach Wien, zu Österreichischen Roten Kreuz. Bereits im Vorfeld erfuhr Mathes, dass er ein Team bestehend aus ihm, Kollegen des Österreichischen Roten Kreuzes, einem Kollegen aus Finnland sowie einem aus Kroatien, leiten wird. Am frühen Morgen des 30. August nach 22 Stunden Flug landeten Dieter Mathes und seine Kollegen auf Juba/Südsudan. Dort unterzogen sie sich zunächst einem Ebola-Screening durch die WHO-Mitarbeiter. Gemeinsam mit ihrem Fahrer Ben machten sich die Rotkreuzler dann auf den Weg in das Hauptquartier des Roten Kreuzes in Juba. „Jeder kämpft hier ums Überleben“, kommentierte Ben, als das Team durch die Straßen fuhr. „Schrecklich“, sagte Mathes’ Kollege Dominic aus Österreich, der im Süd-Sudan seinen ersten Einsatz absolviert. Mathes berichtet: „Als wir das Hauptquartiert der Internationalen Föderation des Roten Kreuzes (IFRC) erreichten, wurden wir von der dortigen Chefin Paula, einer Australierin begrüßt. Anschließend ging es weiter zum Securitybriefing beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Dieses ist seit über 20 Jahren im Land und versucht zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Uns wurde gesagt, wir sollten uns normal verhalten und auf keinen Fall Fotos machen, nett und freundlich sein. Abends gibt es eine Ausgangssperre von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang. Über jede Fahrt müssen wir den Radioroom informieren, immer in Kontakt bleiben und niemals alleine fahren.“Juba sollte nicht die letzte Station des Teams sein. Am nächsten Morgen ging es weiter nach Torit, dem Einsatzort, 250 Kilometer entfernt. Bei schlechten Straßenverhältnissen wartete auf Mathes und seine Kollegen eine Autofahrt von sechs bis sieben Stunden Dauer. In Torit angekommen stand zunächst die Materialübergabe auf dem Programm. Nachdem diese erfolgreich abgeschlossen war, konnten de Rotkreuzler endlich mit ihrer Arbeit beginnen, die sie derzeit weiterhin fortsetzen. Mathes: „Vier Wochen lang werden wir uns nun zusammen mit dem ansässigen Roten Kreuz um die Trinkwasseraufbereitung für mehr als 100.000 Menschen kümmern. Wir werden versuchen Wasser in die abgelegendsten Regionen rund um Torit zu bringen. Hierfür werden wir Tanks mit einer Kapazität von etwa 10.000 Litern aufbauen. Unsere wichtigste Aufgabe wird sein unsere Kollegen vom Sudanesischen Roten Kreuz an den Gerätschaften einzuarbeiten. Dazu werden wir ein einwöchiges Intensivtraining veranstalten, das all diese Komponenten, wie das aufstellen eines Oxfam-Tanks, Laboruntersuchungen, Wassertests, Krankheiten, wie Cholera und Malaria, sowie Hygiene und vieles mehr beinhaltet. Ziel dieser Schulung ist es bei einer ähnlichen Katastrophe gut ausgebildete Mitarbeiter im Land zu haben.“
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