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Rotes Kreuz Rheinland-Pfalz im Hochwasser-Einsatz

Foto: Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, Landesfacheinheit PUMA, Luftrettung Air Rescue 3

Rund 1.000 Rotkreuzler*innen nach Überschwemmungen in den Land-kreisen Ahrweiler, Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg und Vulkaneifel aktiv. Landesweite Hotline und Spendenkonto eingerichtet.

Den rund 3.500 Helfer*innen aller Hilfsorganisationen bot sich seit Donnerstag, 15. Juli im Norden von Rheinland-Pfalz ein erschütterndes Bild. Starke Regenfälle mit einhergehenden Überschwemmungen haben tausende Menschen in Not gebracht. „Das Führungs- und Lagezentrum ist hochgefahren, die Selbstbetroffenheit unserer DRK-Kreisverbände und Gliederungen vor Ort ist enorm“, sagte Manuel Gonzalez, Vorstand des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz. „Der Hilfebedarf in den Landkreisen Ahrweiler, Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg und Vulkaneifel ist enorm.“ 

Die Einsätze vor Ort werden vom Landkreis gesteuert, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) übernimmt die Koordination. Als rheinland-pfälzisches Rotes Kreuz wurden der ADD mobile medizinische Versorgungseinheiten, Hilfen aus den benachbarten DRK-Landesverbänden wie Hessen, Baden-Württemberg, Saarland, Bayern und Sachsen angeboten“, erläuterte Gonzalez. Weitere Ressourcen aus der Landes- und Bundesvorhaltung wie DRK-Bergwacht, DRK-Rettungshundestaffeln und DRK-Wasserwacht stehen zur Verfügung.

„Die Betroffenen sind so dankbar für die Hilfe und auch wir als rheinland-pfälzisches Rotes Kreuz sind für alle Helfer*innen dankbar, die uns und die Kolleg*innen der anderen Hilfsorganisationen bei diesem schweren Einsatz unterstützen“, betonte der rheinland-pfälzische Rotkreuzpräsident Rainer Kaul. Rund 1.000 Rotkreuzler*innen waren im Einsatz und wurden zusätzlich von Helfer*innen u.a. aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Schleswig-Holstein unterstützt. „Meine hohe Anerkennung an alle Helfer*innen, die sich unermüdlich Tag und Nacht für die Betroffenen in den vier Landkreisen engagieren,“ so Kaul.

Seit Donnerstag in den frühen Morgenstunden war die Zentrale Einheit Landesvorhaltung Katastrophenschutz (ZELK) des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz im Einsatz. Rotkreuz-Mitarbeitende haben eine Betreuungseinheit 1.000 sowie 200 zusätzliche Feldbetten in unterschiedliche Bereiche des Landes gebracht.  Die Lage in Bitburg-Prüm und der Vulkaneifel konnte mit eigenen DRK-Katastrophenschutzkräften bewältigt werden. Am stärksten betroffen war und ist der Landkreis Ahrweiler. Mehrere Ortschaften waren von den Einsatzkräften lange Zeit nicht erreichbar. Zwischenzeitlich lagen 2.500 Vermisstenanzeigen vor. In Folge der Deichbrüche im Raum Trier musste das Krankenhaus Trier-Ehrang sowie ein Seniorenheim und mehr als 3.000 Einwohner*innen evakuiert werden.

Als schwierig erwies sich vor Ort die Kommunikation, da die Infrastruktur zum Teil zusammengebrochen war. Dies galt vor allem für die Landkreise Ahrweiler und Vulkaneifel. DRK-Kreisgeschäftsführerin Diana Peters berichtete aus der Vulkaneifel: „Wir sind froh, dass wir seit gestern Mittag wieder über das Handynetz kommunizieren können. Festnetz und Internet sind immer noch nicht nutzbar, so dass die Kommunikation mit allen helfenden Einsatzkräften vor Ort nicht einfach ist.“ Peters bezeichnete die Lage vor Ort als „Land unter“. Die ehren- und hauptamtliche Rotkreuz-Mitarbeitende waren Tag und Nacht im Einsatz, vor allem im Sanitäts- und Betreuungsdienst. „Einige Orte sind sogar nicht mehr mit Rettungsmitteln erreichbar,“ informierte Peters. Deshalb haben wir als Rotes Kreuz dort jeweils zwei Mitarbeitenden aus dem Sanitätsdienst fest positioniert, um im Fall der Fälle Hilfe zu leisten.“

Das Ausmaß ist gigantisch“, erzählte Rainer Hoffmann, Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Bitburg-Prüm. „Es geht vor Ort um Existenzen. Wir haben als Rotes Kreuz zwei Betreuungsstellen für den Fall einer möglichen Evakuierung aufgebaut. Unsere DRK-Einsatzkräfte sind vor Ort in der technischen Einsatzleitung, der Koordinierungsstelle, in den Betreuungseinheiten, der Unterbringung tätig. Hinzu kommt die Begleitung von Rettungsmaßnahmen.“

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