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Erster Tag der Laienreanimation Rheinland-Pfalz - DRK mit fast 20 Aktionsständen vertreten

Copyright: FEser / DRK
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Der plötzliche Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb des Krankenhauses ist nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Mehr als 60.000 Menschen erleiden ihn jährlich, nur etwa jede*r zehnte Betroffene überlebt. Im Notfall zählt jede Sekunde! Dennoch werden in Deutschland in nur etwa 50% aller Fälle Wiederbelebungsmaßnahmen durch Anwesende, wie z.B. Familienangehörige, Freunde oder andere Personen durchgeführt. Am Samstag, den 04. Mai 2024 veranstaltete das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit den ersten landesweiten Tag der Laienreanimation. Das rheinland-pfälzische Rote Kreuz war mit an Bord.

Der Aktionstag sollte Interessierten in ganz Rheinland-Pfalz die Berührungsängste nehmen und ihnen die Sicherheit geben, im Notfall gut reagieren zu können. „Berührungsängste, die Sorge etwas falsch zu machen oder fehlendes Wissen, sind wohl die häufigsten Gründe, warum Menschen im Ernstfall zögern mit Reanimationsmaßnahmen zu beginnen. Mit einer Herzdruckmassage kann jede und jeder Leben retten“, so der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch. Der Aktionstag stand unter dem Motto #DrückDichNichtDrückMich!

„Eine schnelle Reaktion bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand kann zwischen Leben und Tod entscheiden. Wir beobachten, dass die Laienreanimationsquote in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen ist. Doch wir wünschen uns eine höhere Quote. Denn für uns als Rotes Kreuz zählt jedes Menschenleben, das wir retten können“, so Manuel Gonzalez, Vorstand des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz e.V. Es zeigt sich, dass in Dänemark und anderen skandinavischen Ländern durch breit angelegte Aufklärungskampagnen und verpflichtenden Schulunterricht in Wiederbelebung die Laienreanimationsquoten von teilweise über 80% erreicht wurden. (Quelle: Deutscher Rat für Wiederbelebung).

Der DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz sowie viele Kreisverbände und Bildungseinrichtungen des DRK waren am Aktionstag mit fast 20 Aktionsständen an verschiedenen Standorten in ganz Rheinland-Pfalz zu Gast. An den Aktionsständen in rheinland-pfälzischen Fußgängerzonen, Einkaufszentren und Co. gab es für Interessierte die Möglichkeit, sich selbst unter fachkundiger Anleitung an Reanimationspuppen in Beatmung und Herzdruckmassage auszuprobieren. Ebenso wurden die Funktionsweise und die Handhabung von Laien-Defibrillatoren erklärt. Der DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. war mit dem Team Breitenausbildung und Querschnittsaufgaben aus dem Bereich Nationale Hilfsgesellschaft am Mainzer Schillerplatz vertreten. In vielen interessanten Gesprächen konnten die Menschen ihre Fragen stellen, aber auch eigene Erfahrungen mit dem Thema Reanimation teilen. Der Landesverband dankt alle Interessierten und Beteiligten für ihre Unterstützung!

Was tun, wenn`s ernst wird? Prüfen! – Rufen! – Drücken!

Bei Verdacht auf einen akuten Herz-Kreislauf-Stillstand gilt es zu prüfen, ob die betroffene Person auf deutliche Ansprache oder Berührung reagiert. Ist das nicht der Fall sofort die Atmung überprüfen. Dazu den Kopf überstrecken und die Atmung mit Blick auf den Brustkorb der Person abhören. Ist keine Atmung mehr vorhanden, sofort den Notruf unter 112 informieren, laut um Hilfe rufen und mit der Herzdruckmassage beginnen. Dabei wenn nötig die Person auf den Rücken legen, die Brust entkleiden und mit den Handballen in etwa in die Mitte des Brustkorbes drücken. (ca. 5-6cm tief!) Nach 30-mal drücken (100-120 Schläge pro Minute) sollte die Person zwei Mal beatmet werden. Dazu wieder den Kopf überstrecken und die Person zwei Mal Mund-zu-Mund beatmen. Es folgen wieder 30 Herzdruckmassagen und zwei Beatmungen. Die Reanimation nach diesem Schema fortsetzen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Auch zum Selbstschutz sollte man sich im besten Falle mit anderen Ersthelfer*innen vor Ort mit den Wiederbelebungsmaßnahmen abwechseln.

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